Möbel zwischen
Himmel und Design

Art and Design

Die schönsten Sommer beginnen nicht im Kalender, sondern auf der Terrasse. Wenn sich die Türen öffnen, Licht fließt und das Innen und das Außen eins werden. Wenn Materialien der Natur begegnen und Komfort zur Geste wird. Soho Home, Tribù und RH verkörpern diese sinnliche Zurückhaltung perfekt. Sie prägen eine neue, reduzierte Ästhetik für den Freiluftsalon, den man nicht nur sieht, sondern vor allem fühlt.

(Im Freien) Alles beginnt mit einer Haltung. Mit einem Blick für Raum, Licht und Wetter – und der Überzeugung, dass wahrer Luxus nicht erklärt werden muss. Outdoor-Möbel waren lange vor allem funktional, technisch, gelegentlich dekorativ. Heute erzählen sie uns von einem Lebensstil, bei dem Form auf Gefühlt trifft, Materialien auf Atmosphäre, Design auf Sinnlichkeit. Die folgenden drei Marken geben in dieser Saison den Ton an.

Was sie verbindet, ist der Respekt vor dem Draußen – nicht als bloßen Ort, sondern als Bühne des Lebens. Als ein Raum für Rituale. Für herzhaftes Frühstück in der Morgensonne. Für gemütliche Lesestunden in der Dämmerung. Für laue Sommerabende, die sich anfühlen wie ein Urlaubstag in einer Zeitzone ohne Zeit.

Die neue Outdoor-Ästhetik kennt keine grellen Farben, keine plakative Opulenz. Stattdessen dominieren gedeckte Töne, taktile Materialien, skulpturale Silhouetten. Es geht nicht um Gartenmöbel, sondern um Lebensräume im Freien. So wird der Sommer 2025 nicht über Dekore erzählt, sondern über Haltungen. Und die schönsten davon stehen unter freiem Himmel.

Soho Home

Stil mit Geschichte

Die Möbel von Soho Home wirken, als wären sie schon immer da gewesen – leise, selbstverständlich, stilvoll. Sie erzählen nicht vom Draußen – sie leben es. Was Soho Home auszeichnet, ist der Übergang: vom Drinnen ins Freie, vom Statement zur Stille, vom Formalen zum Lässigen. Ihre Entwürfe wollen nicht beeindrucken, sondern einladen – zum Gespräch, zum Aperitif, zum langen, entspannten Blick in die Abendsonne.

Bestes Beispiel: der Celia Lounger – ein Spiel aus Kontrasten. Klare Formen treffen hier auf weiche Konturen, strukturierte Geometrie auf entspannte Zurückhaltung. Inspiriert von den natürlichen, zurückgenommenen Farbwelten des Soho Farmhouse, zeigt sich die Liege in einem ruhigen Creme-Beige-Ton mit dezentem Muster – eine visuelle Hommage an ländliche Gelassenheit und urbane Raffinesse. Dazu passend der Dayton Sidetable aus glasierter Keramik sowie der Tuuci Sonnenschirm mit der klassischen Fransenborte – charmant und wetterfest.

Der Celia Lounger – ein Spiel aus Kontrasten.

Tribù

Die Kunst des leisen Luxus

Belgischer Minimalismus, sinnlich gedacht – Tribù hat sich zu einer leisen Ikone für dezente Noblesse im Außenraum entwickelt. Die Kollektion Amanu, entworfen von Yabu Pushelberg, ist ein Manifest der Reduktion: ein Esstisch, dessen Steinplatte zu schweben scheint, getragen von filigranen Teakholzbeinen. Dazu Stühle aus gewebtem Canax, das eine textile Weichheit erzeugt, mit der Widerstandskraft technischer Innovation.

Tribù denkt Outdoor nicht als Gegensatz zur Innenarchitektur, sondern als deren fließende, poetische Fortsetzung. Die Farben? Dominiert von der Natur: Sand, Schiefer, gedämpftes Moosgrün. Die Stoffe? So weich wie Kaschmir, so robust wie Hightech-Materialien. Das Ergebnis? Räume, die sich nicht nach Sommerhaus anfühlen, sondern nach Refugium. Leicht, klar von kompromissloser Schönheit.

RH

Die große Bühne

Wer den Outdoor-Bereich als Bühne für große Gesten versteht, findet bei RH (ehemals Restoration Hardware) die passenden Protagonisten. Die Outdoor-Kollektion Stratia, entworfen vom belgischen Designer Mathias de Ferm, ist skulptural, schwer, monumental – und dabei beinah meditativ in ihrer Wirkung. Charakteristisch ist die sanft gerundete Rückenlehne in Fassform, die mit handgeflochtenem, wetterfestem Seilgeflecht umspannt ist. Die Kollektion zeichnet sich durch feine, gerillte Details auf einem Rahmen aus massivem Premium-Teakholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus. RH spielt mit Volumen und Horizontlinien. Diese Möbel fordern Raum ein und geben Ruhe zurück.

Was sie verbindet, ist der Respekt vor dem Draußen – nicht als bloßen Ort, sondern als Bühne des Lebens.

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Inka Moll
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