Das Unsichtbare
sichtbar machen
Mit der Lancierung ihrer ersten Brillenkollektion erweitert Loro Piana ihre ästhetische Sphäre – nicht mit einer modischen Geste, sondern mit einer leisen, kontemplativen Verbeugung vor der japanischen Handwerkskunst. Eine Geschichte über Achtsamkeit, Formbewusstsein und Substanz – und über die Schönheit, die im Verborgenen liegt.
(Handwerkskunst) Loro Piana, Synonym für textile Stille und kompromisslose Qualität, öffnet ein neues Kapitel – und bleibt dennoch ganz bei sich. Die erste Brillenkollektion der Maison folgt keiner modischen Attitüde, sondern einem inneren Prinzip: Reduktion als Raffinesse. Form als Haltung. Material als Sprache.
Japanische Handwerkskunst bildet das Fundament dieser Kollektion: ein Kulturgut, das Brillenfertigung nicht nur als Technik, sondern als kulturellen Akt versteht – geprägt von Zeit, Hingabe und einer stillen Ästhetik, die auf Reduktion und Vollendung zielt. Die japanische Brillenherstellung blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück, in der handwerkliche Präzision, Materialintelligenz und das Wissen um Reduktion zur Maxime wurden. Ihren Ursprung fand sie Anfang des 20. Jahrhunderts – konkret im Jahr 1905, als ein Lehrer in der Stadt Sabae in der Präfektur Fukui begann, Brillenfassungen in feinster Handarbeit herzustellen. Daraus entwickelte sich nicht nur ein lukrativer Nebenerwerb für Reisbauer:innen im Winter, sondern ein Handwerk von höchster Präzision und internationalem Renommee. Sabae gilt auch heut noch als eine der drei wichtigsten Brillenregionen weltweit (neben der italienischen Region um Belluno und dem französischen Jura). In den 1980er-Jahren wurde die Stadt zudem weltberühmt, weil man hier erstmals Titan erfolgreich für Brillenfassungen verarbeiten konnte. Ein noch früherer Meilenstein: eine von Hand gefertigte Brille, so meisterhaft gearbeitet, dass sie dem Kaiser überreicht wurde – nicht als Prestigeobjekt, sondern als Ausdruck einzigartigen Könnens.
Dieses tief empfundene Bekenntnis zur Meisterschaft lebt bis heute fort und ist getragen vom Ethos des Monozukuri, dem tief verwurzelten Streben nach Exzellenz durch Disziplin, Zeit und Respekt vor dem Objekt. Und das zeigt sich in jeder Fassung. In der Auswahl edler Werkstoffe wie Titan und Acetat sowie in der beinahe meditativen Liebe zum Detail, die aus jeder Brille mehr macht als ein bloßes Objekt.
Japanische Brillenmanufakturen genießen weltweit hohes Ansehen. In dieser Tradition – zwischen Achtsamkeit, Handwerk und Reduktion – bewegt sich auch die neue Brillenkollektion von Loro Piana. Eine stille Referenz an eine Kultur, in der Exzellenz nicht behauptet, sondern praktiziert wird.
Diese Brillen sind eine stille Referenz an eine Kultur, in der Exzellenz nicht behauptet, sondern praktiziert wird.
Stille Formen, tiefe Details
Mit feinem Savoir-faire gefertigt, spiegelt jede Kreation Individualität und Stil wider und zeugt von dem Engagement der Maison, die Grenzen von Innovation und Eleganz neu zu definieren. Die Brillen werden exklusiv von Meisterhandwerker:innen in Japan und Italien gefertigt und zeichnen sich durch besondere Details, entspiegelte Mineralgläser sowie eine innovative hydrophobe und oleophobe Beschichtung aus, die sowohl Wasser als auch Öl abweist.
Die Modelle, darunter „André“ und „Roadster“, sprechen die Sprache der Zurückhaltung – und erzählen doch so viel. Handpoliertes Acetat, Titan mit taktilen Gravuren, mineralisches Glas mit optischer Klarheit. Weder Logos noch Inszenierung – sondern kleine, durchdachte Zeichen: das Hahnentrittmuster etwa, zart eingraviert als Hommage an Loro Pianas textile Herkunft.
Zen im Objekt
Die Brillenmodelle sind nach ikonischen Kleidungsstücken von Loro Piana benannt und verstehen sich als eine Ode an das eigene Erbe. Es sind keine Statements – es sind Instrumente der Konzentration. Sie folgen keiner Tendenz, sondern einer Haltung. Wer sie trägt, entscheidet sich für das Wesentliche: für ein Objekt, das Ruhe ausstrahlt, ohne zu schweigen. Für ein Objekt, das spricht, wenn man ihm zuhört.
Dass Loro Piana auf Japan setzt, ist weit mehr als eine Produktionsentscheidung. Es ist ein stiller Dialog zweier Kulturen. Italienische Sensibilität trifft auf japanische Genauigkeit – vereint in einem Erzeugnis, das nicht glänzen will, sondern leuchten.
Für die Umsetzung dieser Kollektion hat sich Loro Piana mit Thélios, dem Brillenexperten der LVMH-Gruppe, zusammengetan. Entstanden ist eine Linie, die das Erbe der Handwerkskunst mit den Mitteln der Gegenwart neu denkt.
Die Fassungen aus edlem Acetat und federleichtem Titan werden in Japan von Hand gefertigt – in einem Prozess, der über 50 sorgfältige Schritte umfasst. Die Fertigung einer einzigen Brille kann bis zu 41 Wochen in Anspruch nehmen. Zeit, die in jeder Fassung spürbar bleibt. Ein stilles Manifest. Für jene, die nicht nur sehen, sondern wirklich hinschauen.