Violette Serrat—
Ein Pariser Manifest
der Schönheit
Violette Serrat übersetzt Kunst in Kosmetik und erschafft so eine eigene, poetische Sprache der Schönheit. Bei Guerlain prägt sie die Make-up-Kollektionen mit visionärer Handschrift, während sie mit ihrem Label VIOLETTE_FR eine intime, fast persönliche Welt eröffnet. Ihre Produkte wirken wie kleine Gesten voller Farben und Emotionen – zugleich nahbar und avantgardistisch, stets durchzogen von jenem mühelosen französischen Esprit, der sie so unverwechselbar macht.
(Ihre Vision, Ihre Marke) Die Französin Violette Serrat ist eine Unternehmerin mit tiefem künstlerischem Fundament, die Schönheit und Kunst zu einer mutigen – und vor allem eigenen – Philosophie verwebt. Für das französische Luxus-Beauty-Haus Guerlain ist sie seit 2021 als Creative Director of Makeup tätig. Serrat betreut für Guerlain nicht nur die Make-up-Kollektionen strategisch, sondern auch kreativ und visionär – von der Farbauswahl über Formulierungen bis hin zur Verpackung.
Als eine der prägenden Make-up-Künstlerinnen der Haute Cosmétique gründete sie 2021 in ihrer Wahlheimat New York ihr eigenes Label VIOLETTE_FR, fand passende Investor:innen und lanciert seither regelmäßig Make-up, Haircare, Pflege und Parfum.
Ihre Produkte stehen in Kaufhäusern wie dem Le Bon Marché in Paris und sind in den USA über Sephora erhältlich. Viele Kund:innen shoppen ihre feminin verpackte Kosmetik jedoch online – ein Kanal, über den sich Violette schon in ihren YouTube-Anfangszeiten eine treue Fangemeinde aufgebaut hat. Ihre nonchalanten Tutorials – ob sie nun Lidschatten in einer Austernbar aufträgt oder ihrem Publikum ihre Produktfavoriten mit der Vertrautheit einer besten Freundin verrät – zeigten früh eine neue, lässige Art von Beauty, fernab des überperfektionierten Glamours. Diese Nahbarkeit ist bis heute Teil ihres USP, ebenso wie ihr kreativer Umgang mit Farben, sei es in Produkten oder Editorials.
Wie kaum eine andere versteht sie es, sowohl absolute Make-up-Profis abzuholen als auch jene, die sonst höchstens zur Mascara greifen. Attribute wie dezent und extravagant koexistieren in ihrem Sortiment wie in ihrem Stil selbstverständlich nebeneinander. Vielleicht ist es genau dieser Balanceakt, der ihren Kreationen Kultstatus verleiht und sie zu einer Symbolfigur einer neuen, weniger elitären Definition von Schönheit macht.
Obwohl ihr die Beauty-Welt durch ihren Vater, einen etablierten Hairstylisten, und ihre Mutter, eine Bookerin, von klein auf vertraut war, schlug sie zunächst eine andere Richtung ein: In Paris studierte sie Kunst und Modedesign. Nicht Puder, sondern Pigmente zogen sie in ihren Bann. Erst als sie für eine Freundin ein Party-Make-up schminkte, kam die Idee, Leinwand gegen Gesicht zu tauschen.
Dann ging alles sehr schnell. Ihr Talent sprach sich herum, Jobs folgten – und das ohne klassische Assistenzzeit oder eine formale Ausbildung als Visagistin. Schon bald arbeitete Violette für große Magazine und renommierte Fotograf:innen. Dem Künstlerbedarf blieb sie dennoch treu: Bis heute kauft sie Farben lieber im Fachhandel als in Kosmetikgeschäften. „Ich nutzte mein Wissen darüber, wie man mit Pigmenten und Rohmaterialien Gemälde erschafft, um direkt am Set meine eigenen Produkte zu kreieren. So konnte ich Looks entwickeln, die sich deutlich von dem unterschieden, was damals in der Modeszene passierte“, erzählt sie.
In ihren Editorials ließ sie flüssiges Silber über Gesichter tropfen oder tauchte Supermodel Daphne Groeneveld in glänzendes Gel – lange bevor der Begriff „Glass Skin“ überhaupt die Runde machte. Diese surrealen Inszenierungen spiegeln ihre Nähe zur Kunst wider. Für sie ist ein Gesicht keine bloße Make-up-Fläche, sondern eine Leinwand, auf der Emotionen sichtbar werden. „Ich sage es ganz ehrlich: Ich bin auch heute kein Make-up-Junkie. Ich liebe einfach die Möglichkeit, mich auszudrücken, ich liebe Farben und Texturen“, so Violette.
“Ich bin kein Make-up-Junkie – ich liebe die Möglichkeit,
mich mit Farben und Texturen auszudrücken.”
Trotz dieser künstlerischen Freiheit verlieren ihre Kreationen nie die Bodenhaftung. Sie bewegen sich stets im Spannungsfeld zwischen Kunst und tragbarer Schönheit. Auch dem Klischee der chaotischen Künstlerin entspricht sie nicht – das merkt jeder, der einmal mit ihr am Set steht: Ihr Kit ist akkurat sortiert, ihre Looks sind exakt vorbereitet, Assistentinnen werden mit derselben Genauigkeit gebrieft, mit der sie Pigmente mischt. Wenn Violette Glitter über ein Gesicht streut, ist das kein Zufallsakt, sondern die logische Verlängerung einer sorgfältig durchdachten Story.
Diese Vision brachte sie auch bei Marken wie Dior, Estée Lauder, La Mer und Guerlain ein, wo sie über Jahre hinweg in führender kreativer Funktion tätig war. Dort entwarf und inszenierte sie nicht nur Looks, sondern gestaltete auch Packaging und Markenästhetik. Selbst nach der Lancierung ihrer eigenen Marke war sie noch als Kreativdirektorin bei Guerlain tätig – ein in der Branche einzigartiges Setup, da Exklusivität sonst die eiserne Regel ist.
Kunst trifft Beauty
2021 gründete sie schließlich VIOLETTE_FR, das seither eine fast kultartige Gefolgschaft um sich versammelt. Mal sind die Farben inspiriert von französischen Bonbons, mal von Käfern oder den Wangen ihrer Töchter. Jeder Ton, jede Creme ist universell tragbar, für unterschiedliche Hauttypen und Altersgruppen geeignet. Sie selbst ist ihr stärkstes Testimonial: In Social-Media-Clips spricht Violette über Produkte und zeigt die unkomplizierte Anwendung – immer durchzogen von ihrer französischen Herkunft. Das „je ne sais quoi“, das gewisse Etwas zwischen nonchalanter Lässigkeit und subtiler Eleganz der Französinnen, ist zu ihrem Markenzeichen geworden.
Auch in der Entwicklung ihrer Pflegeprodukte fließen persönliche Erfahrungen und Bedürfnisse mit ein. Paradebeispiel: die Boum-Boum Milk. Nach drei Jahren Entwicklung entstand dieses 3-in-1-Spray mit 38 % fermentiertem Birkenwasser. Es stärkt die Hautbarriere, beruhigt empfindliche Haut – und wurde für Serrat selbst zur Notwendigkeit, da sie unter Kontaktdermatitis leidet. Heute steht die schlicht-elegante Flasche an vielen Fotosets, auch Profis schwören darauf.
Ein weiterer Klassiker ist der Bisou Balm. Inspiriert von der französischen Tradition des bouche mordue – eines sanft geküssten Lippenlooks – zeigt er ihren emotionalen Produktansatz und Perfektionismus. Erst nach intensiver Laborarbeit gelang die perfekte Verbindung aus „Sheer-Matte“, Pflege und Weichzeichner-Effekt.
Obwohl sie seit vielen Jahren mit ihrem Mann, einem Fotografen, und ihren zwei Kindern in New York lebt, bleibt ihre französische Herkunft Kern der Markenidentität. Sie verwebt ihr kulturelles Erbe mit der Energie ihrer Wahlheimat und baut damit die Brücke zwischen Pariser Klassik und New Yorker Modernität. Sie ist nicht nur Gründerin und CEO – sie ist Gestalterin, die Farben, Texturen und Formen komponiert wie einst Künstler:innen ihre Werke.