Chefs Know Best
Santiago Lastras London

Culinary and Pleasure

Wenn es darum geht, eine Stadt durch ihr Essen zu erleben, wissen die Köch:innen vor Ort am besten Bescheid. Deshalb greifen wir regelmäßig auf die Adressbücher einiger der bekanntesten Köch:innen der Welt zurück, um die kulinarische Szene ihrer Stadt vorzustellen.

Lastras verfeinerte Interpretation von Jericalla, dem beliebten, puddingartigen Dessert aus Guadalajara, Mexiko.

Santiago Lastra

Santiago Lastra verbindet seine Leidenschaft für das Kochen mit der Neugierde eines Forschers. Er absolvierte seine Ausbildung am Coronado Arte Culinario in Mexiko, bevor er einen Master in Culinary Innovation am Basque Culinary Centre erwarb und seine Fähigkeiten im renommierten Restaurant Mugaritz verfeinerte. Später nahm er an einem Entwicklungsprogramm am Nordic Food Lab in Kopenhagen teil und reiste um die Welt, um mexikanisch inspirierte Gerichte mit regionalen Zutaten zu kreieren. 2017 kehrte er schließlich in sein Heimatland zurück, um mit René Redzepi im Noma Mexico zu arbeiten. Heute verbindet Lastra in seinem mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant KOL sein mexikanisches Erbe mit britischen Zutaten.

  • BRITISCHE KÜCHESael
    Frog by Adam Handling
    The Clove Club
    Lyle's
    St. John's
  • BISTRODorian
  • INTERNATIONALIkoyi at 180 The Strand
    Endo at the Rotunda
    OMA in Borough Market
    BiBi
  • GetränkeEqual Parts
    A Bar With Shapes For a Name
    Bar Termini
    Connaught Bar

Maison Ë Gibt es etwas, das Sie in der Londoner Lebensmittelszene derzeit besonders begeistert?

Santiago Lastra London erlebt gegenwärtig die aufregendste Zeit für Essen überhaupt. Hier gibt es einige der besten Cafés und Restaurants der Welt. Mountain bietet nordspanische Küche, gemischt mit Zutaten aus Wales. Dorian, ein progressives Bistro in Notting Hill, verwendet unglaubliche Zutaten – der Besitzer betreibt auch den Supermarket of dreams. Für progressive, aber auch raffinierte indische Küche gibt es das BiBi in Mayfair. Der Chefkoch des AngloThai kombiniert sein thailändisches mit seinem britischen Erbe. Das OMA im Borough Market bietet eine fortschrittliche Interpretation der griechischen Küche. Und natürlich ist Fonda, mein neues mexikanisches Restaurant, auch ziemlich cool.

M.Ë Wenn es um zeitgenössische britische Küche geht – wo erlebt man sie am eindrucksvollsten?

S.L. Die britische Küche und die britischen Restaurants haben sich stark verbessert. Ein Vorreiter, den ich sehr bewundere, ist Jason Atherton. Letztes Jahr eröffnete er das Sael in Covent Garden, in dem sich alles um britische Zutaten und eine moderne Interpretation britischer Klassiker dreht. Das Frog by Adam Handling verwendet saisonale britische Zutaten, und das Degustationsmenü ist ein echtes Erlebnis. Der Clove Club ist meiner Meinung nach eines der besten Fine-Dining-Restaurants in London. Der schottische Küchenchef Isaac McHale lässt Inspirationen aus aller Welt in sein Degustationsmenü einfließen. James Lowe, der Chefkoch von Lyle’s, hat die Bewegung der neuen britischen Küche begründet. Abends bietet er Degustationsmenüs an, Mittags kann man auch à la carte wählen. Wenn Sie es lieber klassisch mögen, dann bieten sich alle Standorte von St. John’s an. Und sollten Sie zufällig in Clerkenwell sein, besuchen Sie unbedingt das OG und bestellen Sie das Knochenmark mit Petersiliensauce und Toast und anschließend die Madeleines.

M.Ë Wo würden Sie sonst noch für ein außergewöhnliches Degustationsmenü hingehen?

S.L. Ins Ikoyi im 180 The Strand. Der Chefkoch stammt aus Kanada und ist in London aufgewachsen, aber seine Küche ist stark von Afrika inspiriert. Die Zubereitungen sind zwar recht international, aber die afrikanischen Gewürze verleihen den Speisen einen einzigartigen Geschmack. Meine Lieblingsküche ist die Japanische. Für Omakase würde ich Endo im Rotunda empfehlen. Chefkoch Endosan macht ein wirklich gutes japanisches Degustationsmenü mit einer coolen Sake-Kombination, außerdem hat man eine tolle Aussicht über die Stadt.

M.Ë Wenn Sie Lust auf einen Cocktail haben, wo ist der beste Ort dafür?

S.L. Das Equal Parts in Hackney ist unglaublich. Sie haben eine Karte mit Drinks, bei denen alle Zutaten zu gleichen Teilen verwendet werden und sie stellen Drinks auf Basis von Weinreduktionen her. Dann gibt es noch A Bar with Shapes for a Name. Sie schließt erst um vier Uhr morgens, die Cocktails sind fantastisch, und die Labor-ähnliche Atmosphäre ist einfach großartig. Für einen Aperitiv vor dem Abendessen empfehle ich die Bar Termini, wo es die besten Negronis in London gibt. Es ist eine kleine Bar mit Café und man fühlt sich wie in einem Bahnhof in einem fremden Land. Probieren Sie den Negroni Robusto. Im Falle eines besonderen Anlasses würde ich auf einen Martini in der Connaught Bar im Connaught Hotel gehen.

KOL London — hier verwirklicht Lastra seine eigene kulinarische Handschrift.
Tintenfisch-Taco bei KOL.
Text
Sarah Satt
Fotografie
Maureen Evans

Charlie Mckay

Anton Rodriguez

Rebecca Dickson

Eleonora Boscarelli
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