Wenn Architektur einen ganzheitlichen Ansatz verkörpert, können Räume zu Zufluchtsorten werden. Das Verweilen in einer meditativen Umgebung, beruhigt den Geist und schärft den Fokus auf das Wesentliche. In diesen „Zen-Stores“ bekannter Modelabels wie Jil Sander oder Toteme weicht der pure Konsum der Besinnung auf den Augenblick.
KHAITE
828 Madison Avenue, New York,
NY 10021, USA
KHAITEs zweiter Laden, gelegen in Uptown Manhattan, stellt eine besonders gelungene Weiterentwicklung des Markenkonzepts dar. Nach dem Flaggschiff in der Mercer Street arbeitete Gründerin Catherine Holstein für die Kreation des neuen Store-Designs erneut mit dem Architekten Griffin Frazen zusammen.
Die Räumlichkeiten zeichnen sich durch raffinierte Handwerkskunst aus, die sich von den Prinzipien der japanischen Tatami-Matten inspiriert zeigt – einem architektonischen Element, das in der Vergangenheit die Raumgestaltung und die sozialen Bräuche prägte. Dieser Einfluss spiegelt sich in großen, warmgewalzten Stahlplatten wider, die ein flexibles, modulares Gitter bilden, das die Bewegung sowie den räumlichen Fluss lenkt.
Präsentationselemente erheben sich nahtlos aus dem Stahlboden und enthüllen brozene Akzente, die Tiefe und Schichtung suggerieren. Sie dienen sowohl als Präsentationfläche als auch als Sitzgelegenheit. Gedämpfte Farben betonen die cineastische Eleganz und Kühle von KHAITE’s Upper-Chic-DNA.
TOTEME
Biblioteksgatan 5, 11146 Stockholm, Sweden
TOTEME hat seit der Gründung im Jahr 2014, durch das schwedische Duo Elin Kling und Karl Lindman, eine moderne Slow-Luxe-Ästhetik etabliert. Ihre Läden – von Shanghai über New York, London und Los Angeles bis nach Stockholm – sind ein Spiegelbild dieses Konzepts.
Jeder TOTEME-Store ist ein Unikat, das sich nahtlos in seine Umgebung einfügt, mal ruhig und zurückhaltend, mal kühn und lebendig. Die für die jeweilige Stadt charakteristischen architektonischen Elemente sind immer präsent. So zum Beispiel das Marmorino-Treppenhaus in der Stockholmer Biblioteksgatan, wo schwedische Schlichtheit auf Art Moderne trifft.
JIL SANDER
3-4-1 Ginza, Chou-Ku 104-0061 Tokyo, Japan
Als ein kontemplativer Zufluchtsort im Tokioter Stadtteil Ginza eröffnete JIL SANDER einen neuen Store – ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit Casper Mueller Kneer Architekten. Das Design fängt das Licht wie in einem Künstleratelier ein und schafft eine sanfte, natürliche Atmosphäre, die ein Gefühl von Intimität, Fürsorge und Konzentration hervorruft.
Der Store spiegelt Lucie und Luke Meiers Vision von zeitlosem Design wider und zeigt ihr Engagement für Nachhaltigkeit. Durch die Kombination von natürlichen und recycelten Materialien wird ein umweltfreundliches Ambiente geschaffen: Die Inneneinrichtung besteht aus monochromen Marmorblöcken sowie Möbeln, die aus Messing, Holz und recyceltem Kunststoff gefertigt sind. Die Steinböden erinnern an geologische Formationen, während silberblauer Travertin die Wände und Treppenhäuser prägt.
In einem gesonderten Ausstellungsbereich werden erstmals die Bergamo II Skulpturen von Rachel Whiteread gezeigt, die sich nahtlos in die Architektur des Geschäfts einfügen.