Die kunterbunte Welt
von Rianna + Nina

Fashion and Beauty

Eingebettet in das stilvolle Ambiente des eleganten Marbella Clubs hat das deutsche Label Rianna + Nina seinen neuen Flagship-Store eröffnet – ein Ort, der mehr ist als eine Boutique. Vielmehr ist er ein buntes Universum, in dem Mode, Kunst und Interior in einen poetischen Dialog miteinander treten. Maison Ë traf Mitbegründerin Rianna Kounou in ihrer neuen Wunderwelt.

(Wunderland) Betritt man eine der Boutiquen von RIANNA + NINA, fühlt man sich wie in einem anderen Universum. Plötzlich ist alles leicht, bunt und lebendig– wie ein Traum, aus dem man nicht mehr aufwachen möchte. Doch hinter der überbordenden Sinnlichkeit stecken jede Menge Selbstbewusstsein, Individualität, Frauenpower und die Freude an der Schönheit. Für Mitbegründerin Rianna Kounou ist ihr Label keine klassische Modemarke. Vielmehr ist RIANNA + NINA für sie ein kuratierter Kosmos aus Vintage-Stoffen, handbemalter Kleidung, Kunstobjekten und textilen Visionen.

Im Gespräch wird schnell klar: Diese Frau lebt ihr Label. Rianna, die in Griechenland geboren wurde, hat ihre kreative DNA von ihrer Mutter geerbt. „Sie war meine Universität, meine Mentorin, mein Ein und Alles“, sagt sie. Von ihr lernte sie auch, dass Geschmack nicht dogmatisch ist, sondern eine Chance zur ständigen Weiterentwicklung. Eine Einladung zur Neugier. Diese Einstellung ist das Fundament ihres Schaffens. Jedes Kleidungsstück, jede Lampe, jede bemalte Wand erzählt genau diese Geschichte.

 

Was 2014 in Berlin mit Vintage-Kimonos begann, ist heute zu einer internationalen Erfolgsgeschichte herangewachsen. Nach Pop-ups bei Bergdorf Goodman in New York, Joyce in Hongkong und A’maree’s in Newport Beach erfüllten sich die beiden visionären Frauen ihren Traum und eröffneten eine eigene Boutique im Palais Royal in Paris. Innerhalb weniger Tage entstand in den ehrwürdigen Arkaden ein Raum, in dem alles möglich zu sein scheint. Kund:innen, die diese Welt betreten, verlassen sie meist beglückt und leicht berauscht.

Nun also Marbella. Der Marbella Club, ein Ort, den Rianna fast als Fügung beschreibt. „Es war ein Glücksfall“, wie sie sagt. Auf Reisen mit ihrer Gründungspartnerin Nina Knaudt entdeckte sie dieses charmante Resort am Mittelmeer und fand darin den perfekten Ort, um ihre Idee von Luxus, Lebensfreude und ihrer tiefen Liebe zum Detail weiterzuentwickeln.
Denn was Rianna entwirft, endet nicht bei Kleidung: Sie bemalt Stoffe, entwirft Lampen, Teppiche und oft sogar ganze Wohnungen. „Ich möchte Vasen sammeln, Vintage-Keramik kaufen, Räume gestalten.“ Derzeit arbeitet sie an einem Hotelprojekt auf den Kykladen, richtet ein Apartment in Marbella ein und plant einen weiteren Flagship-Store in ihrer Heimatstadt Athen.

What Rianna creates doesn’t stop at clothing: she paints fabrics, and designs lamps, carpets, and often entire homes. “I want to collect vases, buy vintage ceramics, design spaces.” She’s currently working on a hotel project in the Cyclades, furnishing an apartment in Marbella, and planning another flagship store in her hometown of Athens.

Ihre Arbeitsweise ist frei von Entwürfen, radikal intuitiv: keine Skizzen, keine Pläne, keine Muster – nur Stoff und Gefühl. „Ich schneide direkt in den Stoff“, sagt sie. Das kann am Tag vor der Show sein – oder Monate später, wenn der Stoff bereit für sie ist. Die Schneiderinnen mussten sich zunächst an diese Arbeitsweise gewöhnen. Heute wissen sie: Wenn Rianna etwas sieht, wird es gut.

“Meine Mutter war meine Universität,

meine Mentorin. Ihr verdanke ich alles.

Das kleine Wunderland inmitten des großen Marbella Clubs.
Rianna Kounou sagt über sich selbst: ‚Ich bin keine Designerin – ich bin Textilkuratorin.‘

Ihre Kund:innen – darunter Beyoncé, Rihanna, Madonna und sogar Jared Leto – wissen das längst. Das erfüllt sie mit großem Stolz. Die Beziehung zu ihren Kund:innen ist persönlich, fast familiär. „Wenn ich ein Stück sehe, weiß ich oft sofort, für wen es bestimmt ist.“ Dann greift sie zum Telefon und ruft einfach mal an.

Was Rianna und Nina auszeichnet, ist diese radikale Subjektivität. Ihre Entwürfe folgen keinem Trend, sondern einem inneren Rhythmus. „Ich weiß nicht einmal, was da draußen vor sich geht“, meint sie lachend. Ihre Stücke sind tragbare Kunst, hergestellt aus Vintage-Seide, Brokat-Schals, Jacquard-Stoffen – alle erzählen sie Geschichten. Viele Stücke sind Unikate, andere streng limitiert. Nachhaltigkeit ist kein Modewort, sondern eine Selbstverständlichkeit. „Ich möchte, dass meine Kleidung auch in 20 Jahren noch getragen wird – von meiner Tochter, meiner Enkelin.“

Riannas griechisches Erbe ist sowohl eine Quelle der Kraft als auch der Inspiration. In ihrem Haus auf Peloponnes findet sie Ruhe und Ideen – beim Kochen, Schwimmen, Malen. Dieser Ort gibt ihr die Kraft, neue Visionen zu entwickeln. Der nächste Schritt? Tapeten. Stoffe. Und noch mehr Orte für ihr farbenfrohes Universum. Oder, wie Rianna es sagt: „Wir sind keine Modemarke. Wir sind eine Welt.“

Words
Inka Moll
Photography
Stefan Fürtbauer
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