Sanfte Filter verwischen
die Grenzen zwischen Körper und Raum

Akris – Leises Erwachen der Sinne

Als Albert Kriemler, Kreativdirektor von Akris, in Mantua einen mit Fresken bemalten Raum mit illusionistischen Gemälden betrat – die Camera degli Sposi von Andrea Mantegna –, faszinierte ihn das Spiel von Licht und Schatten. Es gab den Formen Volumen und Präsenz — intim, dreidimensional, beinah real – voller Licht und Leben.

Es ist nicht die Schönheit, an die man denkt, sondern die Anmut, die nicht an der Oberfläche liegt und vielmehr von innen kommt. Eine Geste, eine Emotion, ein Ausdruck. Eine Art von Licht, strahlend und ehrlich. Für Akris übersetzte Kriemler dies in eine Kollektion, die in einem gewölbten, von strahlendem Licht erfüllten Raum entworfen wurde, durchscheinend wie Farbschichten in einem Fresko. Die transparenten Designs der Anzüge und Etuikleider schaffen dabei eine sanfte Atmosphäre.

Bocci – Licht in zarten Schichten

Bocci ist das multidisziplinäre Design- und Forschungsatelier der Gegenwart, das abstrakte Leuchten nach den Designprinzipien von Omer Arbel entwickelt. Cluster aus filigranen Glasformen verwandeln das Licht in eine subtile Atmosphäre, die über die Konventionen unserer modernen Ästhetik hinausgeht. Die neueste Kreation von Bocci, die Pendelleuchte 141, zeichnet sich durch ihren Ein-Schritt-Fertigungsprozess aus und ist eine Weiterentwicklung des experimentellen Designansatzes des Unternehmens. Ihre Form ist unvorhersehbar und entsteht in nur einer Bewegung.

Die bereits als Klassiker geltende Serie 84 ist der Inbegriff eines Weichzeichners in der Beleuchtung. Eine Blase aus weißem Glas wird durch ein Kupfergeflecht geblasen, dehnt sich innerhalb einer klaren Matrix aus und bildet weiche, kissenartige Formen. Glas und Metall verschmelzen zu einem taktilen Zusammenspiel aus Textur und Licht. Sobald das Licht an geht, offenbart die Lampe ihre zarte kupferfarbene Form. Bocci definiert damit neu, wie Licht und Design mit Raum und Form interagieren, und beeinflusst dadurch, wenn auch auf subtile Weise unsere Gefühle.

Sportmax – Sanfte Architektur

Skulpturale, fließende Silhouetten treffen auf weiche Linien und asymmetrische Transparenzen und schaffen einen modernen Layering-Effekt. Diese zarte Kollektion, gepaart mit prismatischen Accessoires, erzeugt eine optische Energie, die stark auf die Bewegung des Körpers fokussiert. So wirkt sogar ein Schuh wie eine Art geformter Stille, durchdrungen von Luft und Licht.

Acerbis von Sabine Marcelis – Eine Fusion von Materie, Licht und Farbe

Das Wesen der Glastisch-Kollektion von Lokum besteht darin, das Material zum Objekt stiller Kunst zu erheben. Sabine Marcelis schafft mit ihrer raffinierten Beherrschung des Glases Formen, die über den rein praktischen Nutzen hinausgehen – wo Licht fließt und Reflexionen tanzen. Leuchtende Formen entfalten sich in einem Gefühl der Bewegung und verleihen den Objekten Tiefe. Sabine Marcelis stellt eine durchdachte Beziehung zwischen Licht und Material her und konzentriert sich dabei auf Themen wie Reflexion, Opazität und Transluzenz.

Khaite – Seelenvolle Transparenz

Catherine Holstein, Gründerin und Kreativdirektorin von Khaite, perfektioniert eine moderne Sanftheit. Khaite, eigentlich bekannt für seine dunkle Ästhetik, zeigt sich in dieser Saison von einer intimeren Seite. Mit Looks, die der Sonne zugewandt sind, die durch unerwartete Weichheit und fließende Wärme abgemildert werden. Fließende Silhouetten erhalten im Licht eine Weichheit, neutrale Farbtöne und luftige Stoffe werden wegen ihrer Sanftheit auf der nackten Haut gewählt. Und definieren damit, wie sich die stilbewusste Frau von heute kleiden möchte: glänzend, ja, aber mit Ecken und Kanten als mit allzu durchschaubarer Schönheit. Himmlisch und doch bodenständig sind die Formen dieser Kollektion, die mit Seele durchdrungen sind.