Ein Nest-gleiches Zuhause
in der Wüste von Namib

Places and Spaces

In der ältesten Wüste der Welt, der Namib, hat der Unternehmer und Naturschützer Swen Bachran ein fantastisches Haus gebaut, das von den Nestern der geselligen Webervögel inspiriert ist, die die Landschaft prägen.

Die Nester der geselligen Webervögel, die das Design von „The Nest“ inspirierten, sind in der Landschaft des Naturschutzgebiets sehr weit verbreitet. Sie sind häufig in den skelettartigen Kameldornbäumen zu finden, die für die namibische Landschaft typisch sind.

In den zeitlosen Landschaften der Wüste Namibias zeigt sich die Natur als ultimativer Architekt. Hier bauen die geselligen Webervögel komplizierte Nester in Kameldornbäumen – massive, gewölbte Strukturen aus Zweigen und Gras, die oft bis zu drei Meter breit sind. Inspiriert von diesen Meisterwerken der Natur entwarfen der Naturschützer Swen Bachran und der Designer Porky Hefer „The Nest“, einen einzigartigen Rückzugsort, der mit der Umwelt verschmilzt und dabei nachhaltige Designprinzipien berücksichtigt.

Die Reise von Bachran und Hefer begann in den abgelegenen Regionen des Naturreservats Namib Tsaris, nicht weit von den ikonischen roten Dünen des Sossusvlei. Ursprünglich als kleines „Liebesnest“ mit intimen Räumen zum Nachdenken konzipiert, verwandelte sich ihr Projekt im Laufe der Jahre in eine zweistöckige Villa mit vier Schlafzimmern, die Handwerk und Architektur miteinander verbindet, um die raue Schönheit der Wüste widerzuspiegeln. Bachran, der später weitere Bauernhöfe erwarb, um ein über 100.000 Hektar großes Naturschutzgebiet zu erschaffen, hat ursprüngliche Lebensräume wiederhergestellt und einheimische Wildtiere wieder angesiedelt, um das Ökosystem für kommende Generationen zu erhalten.

Das Design von „The Nest“ basiert auf Biomimikry und ist Webervogelnestern nachempfunden, die durch Belüftung und Isolierung an die intensive Wüstenhitze angepasst sind. Die Materialien wurden vor Ort beschafft oder hergestellt – Ziegel, die vor Ort geformt wurden, Steinverkleidungen, die aus der Umgebung gesammelt wurden, und Stroh, das im Norden Namibias geerntet wurde. Strukturelle Elemente, vom vertikalen Mauerwerk, das Baumrinde nachahmt, bis hin zu Kiaat-Holzoberflächen, schaffen eine nahtlose Verbindung mit der Landschaft, während die runden Bullaugenfenster die Vogelnester nachahmen und Effizienz sowohl in der Form als auch in der Funktion betonen.

“Because the nature of The Nest, there is not a single
straight wall, so it was quite difficult to find furniture.”

Bei der Gestaltung der Inneneinrichtung integrierte die Designerin Maybe Corpaci in Afrika hergestellte Möbel, taktile Texturen und maßgeschneiderte Stücke, die dem Raum Wärme und Individualität verleihen. Das Haus wird mit einem Hauch afrikanischer Kunst lebendig, von gewebten Grasdetails bis hin zu Möbeln, die von Handwerkern auf dem ganzen Kontinent hergestellt wurden. Allein ein Jahr dauerte es, bis die komplizierte Betonstahlkonstruktion fertiggestellt war, und ganze Scharen von lokalen Handwerkern trugen zu diesem Unterfangen bei.

„‚The Nest‘ ist ein Werk der Liebe und Resilienz“, sagt Bachran, der in diesem ehrgeizigen Projekt mehr als nur einen Rückzugsort sieht; vielmehr ein immersives Erlebnis, das zu einer tieferen Verbindung mit dem gewaltigen, beständigen Geist der Wüste inspirieren soll. Durch die Beherbergung von Gästen leistet „The Nest“ eine wichtige Unterstützung für die laufenden Naturschutzbemühungen und schließt den Kreis in einer ökologischen und emotionalen Reise, die dem Land so viel zurückgibt, wie es braucht.

Text
Sandra Reichl
Fotografie
Elsa Young/ Bureaux
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